5 - Einführungsvorlesung Mittelalter [ID:1900]
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[MUSIK]

so meine Damen und Herren wir setzen sozusagen unsere Geschichte des Zerfalls und

des möglichen Wiederaufstiegs des Westens fort wir hatten letzte Woche gesehen dass

das Karolinger Reich zusammengebrochen ist und dass

über die Phase dieser heroischen Anstrengung zur Zurückwerfung der barbarischen

Invasionen der Sarazenen norma Normannen und Ungaren ins

Leben gerufenen Volksheere das Lehenswesen als dauerhafte Wehrverfassung des

lateinischen Westens sich etablierte und diese Wehrverfassung hatte einfach Gefahren

denn sobald so wenn es den Anschein hat sobald das Lehnswesen sich

etabliert wollen die Lehensleute die ja

bald nach dem Gewohnheitsrecht alle Entscheidungen über Vergabe und Rücknahme von

Lehen selber fällen und dem Lehensherren diktieren was er machen darf setzt

sich auf diesem Weg die Erblichkeit der Lehen die Verfügungsgewalt des

Lehensmannes über das Lehen und die Folge ist dass die Lehensleute sich

immer mehr Autonomie immer mehr Freiräume gegenüber ihren Lehensherren erschaffen

und das stellt natürlich die Frage wie weit geht denn das kommen

wir irgendwann mal zu dem Punkt wo jeder Ritter im Prinzip ein Kaiser in seinem eigenen kleinen Lehen

ist und das ist überhaupt keine größeren Strukturen und deswegen müssen wir in Bezug

auf das 9. und 10. Jahrhundert heute die zentrale Frage stellen oder die

zentralen aufeinander bezogenen Fragen stellen wie weit geht der Zerfall der

alten karolingischen Zentralmacht geht es bis zur feudalen Anarchie wo jeder Ritter

im Prinzip gegen jeden Ritter kämpft und es keine Strukturen sind oder aber

das ist die Alternativfrage ob Lehenswesen ob das Rittertum der

Adel neue Großstrukturen irgendwie generieren und wenn ja warum und

zu guter Letzt müssen wir den fr die Frage des deutschen Sonderfalls stellen nämlich wir

haben im Gegensatz zu Frankreich auf jeden Fall haben wir keinen Zerfall

der Großmacht der königlichen Macht im Osten sondern wir haben eine

Reichseinheit und das verlangt nach einer Erklärung deswegen vergleichen wir 4

Fälle miteinander und zwar im heutigen Frankreich Anjou Normandie die sind aneinander ab

angegrenzt England und das Reich und wir fangen gleich mit

unserem ersten Beispiel und hier haben wir in Anjou haben wir ein

eine sehr gute Quellenlage weil ein Graf von Anjou an der Wende zum

12. Jahrhundert historisch interessiert war und der hat die Familiengeschichte zusammengeschrieben

also die Taten der Grafen von Anjou und diese Landschaft kennen wir weil unsere

Mönche von St. Philibert auf der Suche nach einem Ort wo die

Normannen nicht hinkommen Station gemacht haben in Saumur Ende des 9.

Jahrhunderts und unsere Frage in der heu im heutigen Kontext ist was

wusste Fulk Rechin überhaupt über seine Vorfahren der erste den er

nennen kann ist Ingelgarius bekannt war Fulk Rechin von diesem Herrn

das er die re Reliquien von St. Martin aus der Stadt Tours den Räubern wer

auch immer die Räuber waren das weiß er nicht entrissen hat und an die

Kirche zurück gegeben hat Fulk weiß auch dass Ingelgarius

sich irgendwie durch Krieg im Tal der des Flusses Loire etabliert hatte dass

er sich mit diesem und jenem hat belehnen lassen dass er günstige Ehen

nicht nur für sich sondern auch für seine Söhne ge und Töchter geschlossen

hat das brachte Land und Leute mehr weiß man nicht aber es ist charakteristisch

für diese Zeit dass ein Ingelgarius aus dem nichts

empor steigen kann der alte karolingische Adel ist mittlerweile

schwach durchsetzungsunfähig oder so zumindest wirds dargestellt in den

späteren Chroniken und diese tüchtigen und tapferen empor Kömmlinge

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:32:05 Min

Aufnahmedatum

2011-11-18

Hochgeladen am

2011-11-21 13:20:58

Sprache

de-DE

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